Kompletter Guide: Wie du einen essbaren Garten anlegst und nach deinen Bedürfnissen gestaltest (inklusive Liste essbarer Pflanzen)

Ein essbarer Garten hat viele Vorteile: damit kannst du nicht nur leckere, gesunde Lebensmittel direkt vor deiner Haustür anbauen, sondern auch deine Selbstversorgung fördern, Geld sparen und deinen ökologischen Fußabdruck reduzieren, da Transportwege und Verpackungen entfallen. Was genau ein essbarer Garten ist und wie du als Anfänger in wenigen Schritten deinen ersten essbaren Garten anlegst – und nach deinen Bedürfnissen gestaltest, erkläre ich dir in diesem Artikel. Und das Beste daran: Du bekommst auch noch eine Liste essbarer Pflanzen, um sofort loszulegen!

Das erwartet dich in diesem Artikel

    Was ist ein essbarer Garten?

    Ein essbarer Garten ist eine geniale Kombination aus einem Landschaftsgarten und Gemüsegarten, auch bekannt als "Naschgarten". Es ist ein Ort, an dem du deine eigenen frischen Lebensmittel anbauen, naschen und genießen kannst. Statt nur hübschen Pflanzen kannst du hier deine eigene frische Nahrung ernten.

    Ein essbarer Garten ist eine großartige Möglichkeit, um gesunde und natürliche Lebensmittel zu bekommen und gleichzeitig deinen Garten zu verschönern. Diese Art der Gestaltung nennt man auch "Foodscaping", ein Wort, das aus zwei Konzepten entstammt: Food und Landscaping.

    Essbare Gärten sind also Gärten, in denen man bei der Landschaftsplanung nicht nur dekorative Pflanzen und Blumen verwendet, sondern bei der Gestaltung zumeist die Zierpflanzen, Sträucher und Bäume durch essbare mehrjährige Pflanzen ersetzt.

    Es ist möglich, einen Garten zu gestalten, der genauso schön aussieht wie eine Ziergarten. In diesem Beet sind mehrere Heilpflanzen kombiniert.

    Dieser Gartenstil entstand aus der Idee, dass essbare Pflanzen nicht nur zum Verzehr geeignet sind, sondern auch wunderschön sein können. Das macht Gärten zu echten Multifunktionsräumen. Im Unterschied zu Nutzgärten, in denen Gemüse und Obstbäume einen abgesteckten Raum bekommen, sind sie hier wichtige Elemente der Gartenstruktur. Sie sind Teil der ganzen Schönheit des Gartens und wachsen neben den Zierpflanzen.

    Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass die Pflanzen meist mehrjährig sind. Das bedeutet, sie bieten uns über eine Saison hinaus Nahrung und wachsen über mehrere Jahre. So erfüllen sie nicht nur eine nützliche, sondern auch eine ästhetische Funktion und bieten Rückzugsorte und Futter für unterschiedliche Tiere. Damit essbare Gärten nachhaltig und über mehrere Jahre wachsen können, ist es wichtig, Lebensräume und ökologische Systeme zu schaffen.

    Salbei ist ein Muss für jeden Essbaren Garten! Diese Pflanze ist nicht nur äußerst dekorativ, sondern sorgt auch im Winter für Struktur im Beet.

    Woher kommt eigentlich das Konzept des essbaren Gartens?

    Die Idee, essbare Pflanzen in bestehende Gartenlandschaften zu integrieren, ist tief in der Menschheitsgeschichte verwurzelt. Schon vor 60.000 Jahren nutzten Menschen Kräuter für medizinische Zwecke, wie archäologische Funde im heutigen Irak eindeutig belegen. Auch die alten Ägypter pflanzten Heilkräuter in Gärten mit Dattelpalmen und Papyrus an. In Mittel- und Südamerika entwickelten indigene Völker das nachhaltige Anbaumodell Milpa. Es kombiniert Bäume, Sträucher und Kletterpflanzen mit Nutzpflanzen wie Mais, Bohnen und Kürbis. Dieses wird bis heute praktiziert.

    Im Mittelalter nutzten Klöster und Schlösser in Europa Kräutergärten zur Selbstversorgung. Auf diesem Grund verfügten die Klöster immer über Gärten, in denen die Mönche Obst, Gemüse und auch Heilkräuter zur Selbstversorgung anbauten. Auch in Schlössern und Herrenhäusern war es üblich, verschiedene Arten von Kräutergärten zu haben: für das Kulinarische, Medizinische oder für den Hausgebrauch.

    Kräutergarten und Einhardsbasilika in Seligenstadt

    Unsere Großeltern und Bauernfamilien haben auch Essbares angebaut. Das war nach dem Krieg einfach ein Teil des Alltags. Es gab sogar Parkflächen in unterschiedlichen Städten, wie zum Beispiel Berlin, die als Kartoffelanbau genutzt wurden.

    Lindau, Bauerngarten im Sommer, alten Holzzaun und blühende Stauden

    Heute inspiriert die Bewegung "Incredible Edible", die 2008 in Todmorden (England) begann, Menschen weltweit. Öffentliche Grünflächen werden in essbare Städte verwandelt, während private essbare Gärten zur Selbstversorgung und Artenvielfalt beitragen.

    Andernach ist die erste essbare Stadt Deutschlands. Statt klassischer Blumenbeete wurden öffentliche Grünflächen mit Obst, Gemüse und Kräutern bepflanzt, die von allen Bürgern kostenlos geerntet werden dürfen.

    Elemente eines essbaren Gartens

    In einem essbaren Garten kombiniert man Gemüse mit Blumen, Beerensträucher mit Kräutern, Obstbäumchen mit Frühlingsblühern und ersetzt so viele Zierpflanzen wie möglich durch essbare Pflanzen oder Heilpflanzen. Ganz wichtig in einem essbaren Garten ist die Bepflanzung heimischer Pflanzen, denn so fördert man die Artenvielfalt und schafft Lebensräume für Tiere. Warum? Denn so entsteht ein ausgeglichenes Ökosystem, das uns nicht nur mit Nahrung versorgt, sondern bedrohten Arten Lebensraum bietet und gleichzeitig für eine natürliche Schädlingsbekämpfung sorgt.

    Für einen erfolgreichen essbaren Garten brauchst du vor allem diese Elemente:

    • Einjähriges Gemüse und Kräuter wie: Tomaten, Zucchini, Auberginen, Paprika, Salate, Basilikum etc.

    • Mehrjährige Kräuter wie Salbei, Lavendel, Thymian, Rosmarin, Minze etc.

    • Obstbäume: Äpfel, Birnen, Pflaumen, Kirschen etc. Auch Säulenobstbäume gehören dazu!

    • Essbare Blumen wie: Schnittlauch, Borretsch, Kapuzzinerkresse.

    • Beeren: Himbeeren, Johannisbeere, Brombeeren, Erdbeeren etc.

    • Heilpflanzen: wie zum Beispiel: Schafgarbe, Lungenkraut, Echter Eibisch.

    • Biodiversitätselemente wie z.B: Teiche, Trockenmauern und Totholz als Lebensraum für Tiere und Insekten.

    Du kannst eine Beeteinfassung aus Steinen anlegen. Du kannst auch ein schönes Stück Totholz bohren und es als Insektenhotel in deinem Beet integrieren.

    Dies sind nur einige Beispiele. Natürlich gibt es noch viele andere Nutzpflanzen und Elemente, die du in deinen essbaren Garten integrieren kannst. Je nach Klima und verfügbaren Ressourcen kannst du aus einer Vielzahl von Pflanzen und Sträuchern wählen, die in deinem Garten gut gedeihen.

    Denke bei der Auswahl der Pflanzen an die Bedürfnisse deiner Familie und daran, was ihnen am besten schmeckt. Vielleicht hast du auch Dinge in deinem Garten, die du wiederverwenden kannst? Dann nutze sie! Das gibt deinem Garten Persönlichkeit und spart Geld.

    Durch die geschickte Kombination von Farben, Größen, Pflanzenmengen und natürlichen Elementen wie Holz und Steinen kann man nicht nur das ganze Jahr über eine leckere Ernte genießen, sondern auch einen schönen Raum für Auge und Seele schaffen. Du erntest mehrjährige Kräuter, hast blühende Blumen für Insekten und dazwischen wachsen Gemüsepflanzen oder Salat.

    Vielleicht fragst du dich, was nicht in den Garten gehört? Das ist eine gute Frage. Eine bunte Pflanzenvielfalt ist in jedem Garten willkommen, aber ich empfehle dir, einheimische Sorten zu wählen. Kennst du zum Beispiel die Felsenbirne? Dieses schöne Gehölz sieht das ganze Jahr über toll aus und hat leckere, essbare Beeren, die besonders Vögel lieben. Von den vielen Arten sind aber nur einige bei uns heimisch. Ein Beispiel ist Amelanchier ovales. Viele Pflanzen haben eine einheimische Sorte, also immer danach suchen!

    Natürlich kannst du auch nicht einheimische Pflanzen auswählen! Achte nur darauf, dass sie nicht invasiv sind.

    Invasive Pflanzen sind eine echte Herausforderung für unseren Garten und die Umgebung. Sie können heimische Pflanzen in ihrem Wachstum beeinträchtigen, die für unsere Insekten so wichtig sind. Und sie können sich so stark vermehren, dass sie unseren gesamten Garten übernehmen. Hier erfährst du mehr über invasive und potenziell invasive Pflanzen, die in Deutschland nicht heimisch sind und für die wir besondere Aufmerksamkeit haben.

    Welcher Ort eignet sich für meinen essbaren Garten

    Welcher Ort wäre für deinen essbaren Garten geeignet? Urbanes Gärtnern ist fast überall möglich und eine wundervolle Möglichkeit, die Artenvielfalt zu unterstützen, während wir frisches Grün und jede Menge Freude ernten!

    Gärten in der Stadt haben ein enormes Veränderungspotenzial für uns, unsere Gemeinschaften und den Planeten. Egal, ob auf dem Dachgarten, in Innenhöfen, Gemeinschaftsgärten, auf Baumscheiben, Balkonen, Fensterbrettern, Terrassen oder in kleinen Gärten: Obst, Gemüse und Kräuter kannst du überall integrieren.

    Am besten fängst du mit einer kleinen "essbaren Ecke" an, um herauszufinden, wie alles funktioniert. Wenn du dich damit wohlfühlst, kannst du deine Fläche nach und nach erweitern. Die einzigen Voraussetzungen dafür sind: Du musst die örtlichen Bedingungen wie Wind, Sonnenlicht und Feuchtigkeit gut kennen, dich selbst kennen und die richtigen Pflanzen auswählen.

    Ich zeige dir gleich, wie du das hinbekommst.

    Übrigens: Ein Tigerschnegel ist ein natürlicher Helfer im essbaren Garten. Er frisst abgestorbenes Pflanzenmaterial und sogar Schneckeneier. Das ist ein effektiver Schutz vor gefräßigen Nacktschnecken!

    Schritt für Schritt zum essbaren Garten

    So, jetzt wissen wir eine Menge über essbare Gärten und können uns an die Arbeit machen! Es gibt verschiedene Methoden, einen Garten anzulegen. Wir fangen mit einer an, die ich selbst mit Kunden angewendet und über die Jahre verfeinert habe. Sie ist von der Permakultur inspiriert und basiert auf Methoden aus der Architektur und der Freiraumplanung.

    Mit Hilfe dieser Methode kannst du deine ersten Schritte in Richtung essbare Ecke machen und in deinen Garten oder Balkon integrieren.

    Das sind die wichtigsten Schritte für einen einfachen Start in einen essbaren Garten:

    1. Standortanalyse

    Beobachte und prüfe die Lage des Gartens und berücksichtige diese bei der Planung – das ist der allererste und wichtigste Schritt! Nur wenn wir unseren Standort sehr gut kennen, können wir die passenden Pflanzen auswählen.

    Was gibt es Wissenswertes über das Gelände zu wissen? Einfach alles! Wie viele Sonnenstunden haben wir am Tag? Wie sind die Lichtverhältnisse im Winter im Vergleich zum Sommer? Wie ist der Boden beschaffen? Eher sauer, kalkig? Ist er humusreich oder eher sandig? Sieht der Boden sehr trocken aus? Gibt es feuchte Stellen? Woher kommt der Wind?

    Erstelle dazu am besten eine grobe Skizze. Laufe über dein Gelände wie ein Detektiv und mache dir Notizen von allem, was dir einfällt! Du musst nicht sofort alles über deinen Ort wissen, du wirst mit der Zeit immer mehr Details erkennen. Konzentriere dich erstmal auf die Lichtverhältnisse und den Boden.

    Diesen Plan habe ich als Analyse der Lichtverhältnisse meines Gartens erstellt.

    2. Träume und Werte erkennen

    Entwickle deine Vision für den Garten und für die Familie! Jetzt ist die Zeit zum Träumen! Das ist ein wichtiger Teil des Prozesses, hier gibt es keine Grenzen! Lass deine Träume fliegen, schreibe deine Ideen und Wünsche auf.

    Frag deine Familie oder Community, was sie sich für den Garten wünschen. Sammle Bilder auf Pinterest oder mache eine Collage. Stell dir und deinen Lieben die Frage, was ihr erleben möchtet, nicht, was ihr haben möchtet. Warum? Weil ihr viele unterschiedliche Designelemente nutzen könnt, um eure Wünsche zu erfüllen. Wenn ihr euch nur auf das "Was" konzentriert, begrenzt ihr die Möglichkeiten.

    Dieses Moodboard habe ich als Fotocollage erstellt, um Ideen und Träume für meinen Garten zu sammeln.

    Schreib dir zum Beispiel: "Ich möchte in meinem Garten die Abendsonne mit einem Buch genießen". Das könnt ihr auf einer Terrasse, einer Wiese oder in einer Hängematte erleben. Nachfolgend werden wir schauen, welche von diesen Lösungselementen tatsächlich in deinen Garten passen würden. Später kümmern wir uns um Formen und Materialien.

    Konzentriert euch also auf das, was ihr erleben wollt, auf eure Bedürfnisse und Vorlieben, und schafft euch einen Garten, der euch ganz viel Freude bereitet!

    3. Ressourcen und Begrenzungen identifizieren

    Jetzt werden wir ein bisschen landen. Wir schauen, ob unsere Träume realisierbar sind. Zunächst machen wir uns unserer Ressourcen bewusst, indem wir folgende Fragen beantworten:

    Wie viel Zeit kann ich in meinen Garten investieren? Wer wird mir dabei helfen? Zum Beispiel die netten Nachbarn, die während meines Urlaubes mit dem Gießen aushelfen. Habe ich Materialien, die ich wiederverwenden kann?

    Erstelle eine Liste von allem, was du zur Verfügung hast – materiell sowie immateriell! Talente und Fähigkeiten zählen auch dazu! Hast du zum Beispiel Freunde, die gerne mit Holz bauen?


    4. Planung

    Jetzt, da du deinen Standort und dich selbst besser kennengelernt hast, kommt das Spannende: die Planung deines Gartens.

    Unterstreiche die wichtigsten Funktionen, die dein Garten erfüllen soll (wie zum Beispiel Entspannung, Erholung, Spielfläche für Kinder). Nimm die Skizze deines Gartens und notiere dort, wo genau was hingehört. Wo ist Platz wofür? Sonnige Orte eignen sich am besten für fast alle einjährigen Gemüsesorten oder mediterrane Kräuter. Was gehört in den Schatten? Es gibt sehr wertvolle Heilpflanzen, die sich im Schatten sehr wohlfühlen. Und was passiert zwischen unseren Pflanzen? Wäre zum Beispiel unter dem Apfelbaum eine ruhige Leseecke für sonnige Tage gut geeignet? Oder ein Spielbereich für Kinder?


    5. Gartenzonierung

    Eine sehr interessante Methode, den Garten effizient und nachhaltig zu organisieren, kommt ebenfalls aus dem Permakultur-Prinzip: In der Permakultur wird der Gartenraum nach dem sogenannten Zonenkonzept organisiert: Die Zonen werden nach Nutzungshäufigkeit und Nähe zum Haus eingeteilt.

    Hier eine Übersicht der Zonen:

    Zone 0: Das Haus oder der zentrale Lebensraum. Hier finden die Aktivitäten des täglichen Lebens und des Energiemanagements statt, wie z.B. die Versorgung mit Wasser und Energie.

    Zone 1: Der Bereich direkt um das Haus, der täglich aufgesucht wird. Hier befinden sich oft Kräutergärten, Gemüsebeete und andere Pflanzen, die regelmäßig gepflegt oder geerntet werden. Auch Kompostplätze oder ein kleiner Hühnerstall können sich hier befinden.

    Zone 2: Dieser Bereich wird weniger intensiv genutzt und enthält Pflanzen oder Tiere, die weniger Pflege benötigen. Obstbäume, Beerensträucher, größere Nutzgärten oder Gehege für kleinere Tierarten sind typisch für diese Zone.

    Zone 3: Hier befinden sich Felder mit größeren Kulturen, die saisonal bewirtschaftet werden. Kartoffeln, Getreide oder Viehfutter können angebaut werden. Diese Zone ist weniger besucht.

    Zone 4: Diese Zone ist weitgehend naturbelassen und wird nur gelegentlich genutzt. Hier werden häufig Ressourcen wie Holz, Wildkräuter oder andere Materialien gesammelt.

    Zone 5: Die Wildniszone, die nicht bewirtschaftet wird. Sie dient als Lebensraum für die Natur, zur Beobachtung und zur Förderung der Biodiversität. Sie unterstützt das ökologische Gleichgewicht.

    Die Zoneneinteilung ist flexibel und wird den individuellen Bedürfnissen und Gegebenheiten vor Ort angepasst. Ziel ist es, Energie und Ressourcen möglichst effizient zu nutzen.

    Wenn man wie ich einen kleinen Garten hat, ist es nicht möglich, ihn in die sechs traditionellen Zonen der Permakultur einzuteilen. Tatsächlich wende ich nur Zone 0, mein Haus, Zone 1, meinen Kräuter- und Gemüsegarten, und Zone 4, naturbelassen und nur gelegentlich genutzt, an.


    6. Wege erschaffen

    Verbinde die Zonen, die du im vorhergehenden Schritt konzipiert hast. Überlege dir, wie die Wege durch den Garten aussehen könnten, und lege sie entsprechend an. Die Wege geben dem Garten Struktur und schaffen ein Gesamtbild. Vermeide Gärten, die wie ein Mosaik unterschiedlicher Teile wirken. Nutze den verfügbaren Platz optimal!


    7. Pflanzen auswählen

    Zu guter Letzt wählen wir die Pflanzen aus. Diese sollten den Bedürfnissen des Standorts und deinen Vorlieben sowie denen der anderen Nutzer:innen des Gartens entsprechen.

    Erstelle eine Liste eurer Lieblingsfarben, Lieblingsgerichte, Lieblingsgemüsesorten und Kräuter. Du könntest auch eine Liste der Insekten und Tiere machen, die du gerne in deinem Garten haben möchtest! Jedes Insekt hat eine Lieblingspflanze, also sorge dafür, dass du den Insekten den Weg in deinen Garten bereitest!

    Zuckererbsen sind der absolute Hit bei Kindern!

    Wenn du Pflanzen für deinen essbaren Garten auswählst, achte vor allem auf zwei Dinge: Welche Pflanzen sehen gut aus und sind am besten für mich und meine Familie oder Community? Was möchten wir ernten? Was passt zu den Bedingungen meines Gartens?

    Achte bei der Planung auch auf die Größe der Pflanzen. Unterteile den Garten am besten nach Größe in unterschiedliche Ebenen und fang mit den größten Gewächsen an. Beginne zum Beispiel mit den Obstbäume, dann kommen die Sträucher, danach die Stauden und am Ende die Zwiebeln.


    8. Umsetzung

    Leg sobald wie möglich los! Verwirkliche dein Gestaltungskonzept und setze es um. Hol dir Hilfe, wo immer du kannst. Fang langsam aber entschlossen an - Schritt für Schritt, Stück für Stück, aber fang an! Es ist immer besser, klein anzufangen, als auf Perfektion zu warten, denn auf dem Weg dorthin wirst du noch viel lernen. Perfektion ist nicht das Ziel.


    9. Feiern!

    Ja! Erfolge anerkennen, große und kleine Schritte feiern ist immer wichtig! Feiere nach jeder erfolgreich gestalteten Ecke deines Gartens, ob groß oder klein. Lade Freunde, Familie und Nachbarn ein, die dir geholfen haben und genieße gemeinsam die erste Ernte! Bei mir gab es eine kleine Gemüse-Pizza-Party.

    Feiere deine leckere Ernte und teile sie mit allen, die dir geholfen haben!

    Essbare Pflanzenliste

    Es gibt so viele großartige Gemüsesorten, Obst und Kräuter, die einen Garten zu einem wahren Hingucker machen können. Warum nicht eine der folgenden Sorten in Betracht ziehen?

    Unten habe ich dir eine Liste mit 70 essbaren Pflanzen zusammengestellt. Gemüse und einjährige Sorten habe ich der Liste nicht hinzugefügt, da du die bestimmt bereits kennst. Die hier ausgewählten Pflanzen sind nicht nur lecker, sondern auch super nützlich – als Heilmittel, als Zierde für deinen Garten oder einfach als wertvolle Nahrung. Und das Beste daran: Sie sind auch noch heimisch, wunderschön und können unseren Ökosystemen in Deutschland richtig helfen.

    Die Birke – mehr als nur ein Baum! Ihre Blätter, ihr Saft und sogar ihre Rinde sind essbar und voller Nährstoffe!"

    70 essbare Pflanzen für deinen Garten: Bäume, Sträucher, Stauden, Kräuter, Blüten, Zwiebeln, Teichfplanzen und Bodendecker  

    Bäume

    Birke (Betula), Edelpflaume (Prunus domestica), Felsenbirne (Amelanchier ovalis), Hainbuche (Carpinus betulus), Hasel (Corylus avellana), Kornelkirsche (Cornus mas), Kulturapfel (Malus domestica), Pflaume (Prunus domestica), Wildapfel (Malus sylvestris), Sanddorn (Hippophae rhamnoides), Schlehe (Prunus spinosa), Speierling (Sorbus domestica), Vogelkirsche (Prunus avium), Wildbirne (Pyrus pyraster), Winterlinde (Tilia cordata).


    Sträucher

    Alpen-Johannisbeere (Ribes alpinum), Apfelrose (Rosa villosa), Heidelbeere (Vaccinium myrtillus), Himbeere (Rubus idaeus), Jostabeere (Ribes x nidigrolaria), Schwarzer Holunder (Sambucus nigra), Schwarze Johannisbeere (Ribes nigrum), Stachelbeere (Ribes uva-crispa), Rosa canina (Hundsrose), Rote Johannisbeere (Ribes rubrum).

    Pflanze eine wilde Rose in deinen Garten! Du kannst die Blütenblätter als Deko nutzen und die Hagebutten als leckere Marmelade vorbereiten. Und sie sehen nicht nur während der Blütezeit super aus, sondern auch im Winter!

    Stauden und Kräuter

    Ackerminze (Mentha arvensis), Breitwegerich (Plantago major), Blut-Ampfer (Rumex sanguineus), Echter Beinwell (Symphytum officinale), Echter Eibisch (Althea officinalis), Echtes Johanniskraut (Hypericum perforatum), Echte Mädesüß (Filipendula ulmaria), Echter Wermut (Artemisia absinthium), Gänseblümchen (Bellis perennis), Geflecktes Lungenkraut (Pulmonaria officinalis), Gemeine Ochsenzunge (Anchusa officinalis), Hunds-Veilchen (Viola canina), Katzenminze (Nepeta cataria), Kleinblütige Bergminze (Calamintha nepeta), Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor), Oregano (Oregano vulgare), Pfirsichblättrige Glockenblume (Campanula persicifolia), Rosen-Malve (Malva alcea), Salbei (Salvia officinalis), Sanguisorba officinalis (Großer Wiesenknopf), Schafgarbe (Achillea millefolium), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Thymian (Thymus vulgaris), Wiesen-Flockenblume (Centaurea jacea), Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis), Wilde Malve (Malva sylvestris), Zitronenmelisse (Melissa officinalis).


    Blüten

    Gänseblümchen (Bellis perennis), Ringelblume (Calendula officinalis), Taglilie (Hemerocallis), Veilchen (Viola odorata).


    Zwiebeln

    Bärlauch (Allium ursinum), Berg-Lauch (Allium lisitanicum), Duftlauch (Allium suaveolens), Schnittlauch (Allium schoenoprasum).

    Schnittlauch: eine meiner liebsten essbaren Pflanzen, lecker, schön und beliebt bei Wildbienen!

    Teichpflanzen

    Brunnenkresse (Nasturtium officinale), Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica), Rohrkolben (Typha latifolia), Wasserminze (Mentha aquatica).


    Bodendecker

    Bärlauch (Allium ursinum), Brennnesseln (Urtica urens), Gundermann (Glechoma hederacea), Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Moschus-Erdbeere (Fragaria moschata), Walderdbeeren (Fragaria vesca), Waldmeister (Galium odoratum).

    Brennnesseln als Bodendecker im Garten? Ja! Ganz genau. Wenn du eine bestimmte Ecke des Gartens etwas wilder lässt, kannst du von ihren essbaren Blättern, Samen und heilenden Kräften profitieren!

    Pflanzkombinationen für einen harmonischen und ertragreichen Garten

    Die richtige Kombination von Pflanzen ist entscheidend für einen schönen und ertragreichen Garten. Sie sorgt für optimales Pflanzenwachstum und natürliche Schädlingsabwehr. Hier sind einige bewährte Pflanzpartnerschaften, die sich ideal für einen nachhaltigen und pflegeleichten Garten eignen:

    Unter einem Apfelbaum

    • Bärlauch (Allium ursinum) als Bodendecker – schützt den Boden, unterdrückt Unkraut und bringt im Frühjahr eine würzige Ernte.

    • Ringelblumen (Calendula officinalis) als Insektenmagnet – sie locken nützliche Bestäuber an und sorgen mit ihren leuchtenden Blüten für Farbakzente.

    Rosen mit essbaren Begleitpflanzen

    • Lavendel (Lavandula angustifolia) – schützt Rosen vor Blattläusen und Pilzkrankheiten, lockt Bestäuber an und liefert aromatische Blüten für Tees oder Desserts.

    • Schnittlauch (Allium schoenoprasum) wehrt mit seinem intensiven Duft Schädlinge wie Blattläuse ab und ist gleichzeitig ein leckeres, vielseitiges Küchenkraut.

    • Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) klettert dekorativ um die Rosen herum, zieht Blattläuse von den Rosen weg und liefert essbare Blätter und Blüten mit pfeffrigem Geschmack für Salate.

    Essbare Beetinsel

    Wie wäre es mit einer einladenden Sitzecke, umgeben von einer harmonisch gestalteten Beetinsel mit duftenden Kräutern, und essbaren Pflanzen? Die Beetinsel bietet Sichtschutz, lockt Bienen und Schmetterlinge an und schafft eine entspannte Atmosphäre.

    Hier ein Planungsbeispiel:

    Fazit: Ein essbarer Garten – Schönheit, Genuss und Nachhaltigkeit vereint

    Ein essbarer Garten ist so viel mehr als nur ein Gemüsegarten – es ist eine harmonische Verbindung von Ästhetik, Funktionalität und Nachhaltigkeit.Wenn du essbare Pflanzen mit klassischen Zierelementen kombinierst, entsteht ein Garten, der nicht nur das Auge erfreut, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle bietet.

    Mit einer guten Planung, einer sorgfältigen Standortanalyse und der Wahl der richtigen Pflanzen kann jeder, egal ob auf dem Balkon, im Hinterhof oder auf einer großen Gartenfläche, einen essbaren Garten anlegen. Beginne mit einer kleinen essbaren Ecke und genieße schon bald die ersten Früchte deiner nachhaltigen Gartenarbeit!

    Dr. Cristina L. Lindemann

    Hi, ich bin Cristina, Naturgartenplanerin und Expertin für kindgerechte Städte und naturnahe Freiräume. Meine Mission: Kindern die Natur zurückgeben, die in der Stadt fehlt. Ich helfe dabei, mehr Natur in alltägliche Räume zu bringen, damit Kinder unabhängig von Platz und Ressourcen in einer natürlichen Umgebung aufwachsen können. Ich lebe in Potsdam und habe einen kleinen Garten, in dem wir mit meinem vierjährigen Sohn die Welt entdecken.

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